Seit dem Jahr 2012 finden in Weser-Wümme Schnupperfüge mit Auszubildenden und Dualen Studenten von Luftfahrtfahrttechnischen Betrieben statt. Die Initiative entstand durch unseren Fluglehrer Frank Frauenheim, der Berufschullehrer in Bremen ist. Teilnehmergruppen sind entweder Azubis (jeweils ca. 50 Teilnehmer von Airbus, Atlas Air Service, Bundeswehr Diepholz, Firma Tank, Firma Wiebusch) oder Duale Studenten von Airbus Bremen (jeweils ca. 10 Teilnehmer). Nachfolgender Bericht stammt von einem Teilnehmer dieser Zusammenkünfte:
Eine Tradition, die seit fünf Jahren gehegt und gepflegt wird: das alljährliche Fliegen am Flugplatz Weser-Wümme bei der „Flugsportgruppe Airbus Bremen“ in Hellwege. Am Freitag den 02.September 2016 haben 44 angehende Fluggerätmechaniker/innen und Fluggerätelektroniker/innen der Berufsschule Technisches Bildungszentrum Mitte (TBZ) aus Bremen mit Begeisterung Rundflüge mit den Vereinsflugzeugen Piper „Warrior“ und Piper „Archer“ sowie Cessna 172M absolviert. Piloten waren Frank Frauenheim (Berufschullehrer für Luftfahrttechnik am TBZ) und die Vereins-Fluglehrer Gerd Hüls und Claus Rieger.
Den Teilnehmern wurde nicht nur die Leidenschaft für das Fliegen nahegebracht, sondern auch der Vorsatz formuliert, möglichst viele mit dem „Fliegervirus“ anzustecken.
Das Event begann bereits tags zuvor am Donnerstagabend. Viele der Auszubildenden sind der Einladung gefolgt und bereits am Vorabend angereist. Sie wurden am Platz mit einem regen Flugbetrieb belohnt. Zusätzlich kamen einige Azubis aus den Nachbarvereinen. Sie waren mit Daniel Dibbern (auch Berufschullehrer für Luftfahrttechnik am TBZ), der mit eigenem Azubi-Nachwuchs freundlich grüßend nach Überflug mit einer „Robin DR 400“ anreiste. Zusätzlich gab es eine kleine Flugshow mit einer YAK 52 aus Weser-Wümme sowie einer weiteren YAK aus Rotenburg. Spätestens als ein historisches Agrarflugzeug M-21 „Dromader Mini“ dazu ansetzte, seinen Sternmotor anzuwerfen, um gemeinsam mit der YAK 52 zum Start zu rollen, wurden etliche Smartphones gezückt. Ein Erlebnis nicht nur für das natürliche und elektronische Auge, sondern auch für Ohren und Nasen, erzeugten doch die beiden tief dröhnenden Sternmotoren mit ihren würzig-aromatisch riechenden Abgasen neue Eindrücke. So viele neue Erlebnisse wurden natürlich bei einer gemütlichen Grillrunde mit passenden Getränken besprochen und verarbeitet. Es wurde eine gesellige, generationsübergreifende Grillfestivität. Egal ob jung oder etwas weniger jung, ob angehender/angehende Fluggerätmechaniker oder Fluggerätelektroniker/in oder von den Ausbildungsbetrieben Airbus Bremen, Bundeswehr Diepholz, Atlas Air Service Bremen oder von der Flugzeugwerft Wilhelm Tank aus Mariensiel, ob nun angehender oder bereits gestandener Berufsschullehrer – alle haben sich kennengelernt und einen gemütlichen und lustigen Abend miteinander verbracht. Auch wenn die Nacht für manche zu kurz war, fiel das Aufstehen allen nicht allzu schwer. Ein frisch hergerichtetes englisches Frühstück lockte. Nach der reichhaltigen Stärkung waren alle bereit, endlich mit dem Fliegen loszulegen. Die Vorfreude und das Erlebnis gestalteten sich bei den Auszubildenden sehr unterschiedlich. Einige waren bereits selber Flieger und interessierten sich für die technischen Details – andere hatten zwar Flugerfahrung, sind aber zum ersten Mal mit einmotorigen Flugzeugtypen à la Cessna und Piper geflogen. Andere haben sich trotz Flugerfahrung ihren Flugängsten gestellt, während manch andere noch gar nicht im Leben geflogen waren und so eine ganz neue Lebenserfahrung mitgenommen haben.
Alle 44 Auszubildenden haben mit diesem Erlebnis nicht nur ihre ganz eigenen Horizonte durch die Flugerfahrungen erweitert, sondern sind auch in ihrem Berufswunsch gestärkt worden – und der eine oder andere hat sich vielleicht auch mit dem „Fliegervirus“ anstecken lassen.
Konstantin Kassenkow
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